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Lernmaterialien und Empfehlungen für das Referendariat und die Vorbereitung auf das zweite juristische Staatsexamen

Hat man das erste Staatsexamen erfolgreich bestanden, geht es für viele gleich mit dem Rechtsreferendariat weiter. Dieser Teil der juristischen Ausbildung ist wesentlich praxisorientierter und will Einblicke in unterschiedliche juristische Tätigkeiten geben. Daher gliedert sich das Referendariat in verschiedene Stationen. Hierzu zählen die Station bei einem Zivilgericht, bei einem Strafgericht beziehungsweise bei der Staatsanwaltschaft, die Verwaltungs-, die Rechtsanwalts- sowie die Wahlstation. Die Reihenfolge kann dabei je nach Bundesland variieren. Am Ende des Referendariats steht das zweite Staatsexamen an, das auch als Assessorexamen bezeichnet wird. Auch hier gibt es je nach Bundesland Unterschiede, beispielweise unterscheiden sich die Anzahl der zu schreibenden Klausuren und die zugelassenen Hilfsmittel. 

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Im Rahmen der unterschiedlichen Stationen erhält man meist Materialien von Ausbilder*innen oder AG-Leiter*innen. Die Materialien sind von unterschiedlich guter Qualität, häufig ist es aber so, dass sie eher auf die Arbeit in der Station ausgerichtet sind und nicht primär für die Vorbereitung auf die Klausuren für das Examen. Daher ist man in aller Regel darauf angewiesen, sich für die Prüfungsvorbereitung zusätzliche Materialien in Form von Skripten anzuschaffen. Auf dieser Seite findest Du Empfehlungen und Tipps für Literatur, die insbesondere für die Vorbereitung auf die Klausuren sowie die mündliche Prüfung geeignet ist. Daneben findest Du hier Informationen und Links zu Büchern und Skripten, die Dir die Arbeit in der Station erleichtern können.

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1. Vorbereitung auf das Referendariat

Um den Zeitraum vor de Beginn des Referendariats sinnvoll zu nutzen und sich bereits einen kleinen Überblick zu verschaffen, ist das Buch "99 Tipps & Hinweise für ein erfolgreiches Referendariat" sehr zu empfehlen. In diesem Buch kann jede und jeder zukünftige und zukünftiger Referendar*in unter anderem Ratschläge zur Wahl des richtigen Referendariatorts, Tipps für die Auswahl und die Ausgestaltung der einzelnen Stationen im Referendariat finden und bereits viele hilfreiche Hinweise für eine optimale Vorbereitung auf das 2. Examen erhalten. Die Erfahrungswerte von ehemaligen Referendar*innen, die ihr Referendariat erfolgreich absolviert haben, werden in diesem Buch komprimiert dargestellt. Ein wirklicher toller Leitfaden, den jede/r Referendar/in sich (zumindest) einmal durchgelesen haben sollte! 

Wer sich bereits vor dem Examen einen Überblick über die unterschiedlichen Klausurtypen in den drei Rechtsgebieten verschaffen möchte, sollte einen Blick in das Buch "Sicher durch das 2. Staatsexamen" werfen. Im Mittelpunkt der Darstellung dieses Buches stehen die Taktik und Technik für die Vorbereitung auf das 2. Examen, die Klausuren, den Aktenvortrag und die mündliche Prüfung. Daher kann man auf dieses Buch auch im Laufe des Referendariats immer wieder zurückgreifen und sich wertvolle Tipps holen. Gerade im Hinblick auf die mündliche Prüfung enthält das Buch noch einige Hinweise und auch typische "Fehler" im Prüfungsgespräch, die - wenn man sie vorher kennt - leicht vermeidbar sind.

2. Materialien und Empfehlungen für die Zivilstation

In den meisten Bundesländern beginnt das Referendariat mit der Zivilstation. Zuerst gibt es meist einen Einführungslehrgang, in dem in einem sehr komprimierten Crashkurs die prozessualen Grundlagen gelegt werden und aufgezeigt wird, wie SchriftsätzeUrteile und Beschlüsse formal ausgestaltet sind.

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Dies soll dazu dienen, dass der Referendar beziehungsweise die Referendarin nach dem Lehrgang nicht völlig unvorbereitet in die sich an den Einführungslehrgang unmittelbar anschließende Ausbildung bei einem Einzelausbilder oder einer Einzelausbilderin kommt. Die Arbeit in der Einzelausbildung hängt zum einen natürlich stark vom jeweiligen Einzelausbilder beziehungsweise von der Einzelausbilderin ab, ist zum anderen aber auch davon abhängig, ob man seine Ausbildung am Amtsgericht oder Landgericht absolviert. Meist ist es so, dass man an einem Tag in der Woche bei "seinem" Richter oder "seiner" Richterin bei den Sitzungen zusieht und über die Woche eine Akte bearbeitet und dazu beispielsweise ein Urteil oder einen Beschluss schreibt.

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Neben der Arbeit für den Einzelausbilder oder die Einzelausbilderin läuft parallel neben der Zivilstation die Begleit-Arbeitsgemeinschaft. Hier geht man die zivilprozessualen Themen noch einmal vertieft durch und bespricht sie auch im Hinblick auf die Klausurrelevanz. Das Gelernte wird dann im Rahmen des Schreibens von Übungsklausuren abgeprüft.

a. Empfehlungen und Tipps für Materialien und Literatur für die Stationsarbeit

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Um sich die zivilprozessualen Grundlagen anzueignen, die meist deutlich über das nach dem ersten Examen vorhandene Wissen hinausgehen, empfiehlt es sich, sich zum Nachschlagen ein Lehrbuch beziehungsweise grundlegendes Buch anzuschaffen. "Klassiker" sind hier der Knörringer und der Anders/Gehle sowie der Oberheim, die den Stoff alle umfänglich behandeln. Hier muss wieder jeder und jede selbst entscheiden, welcher Schreibstil und welches Design ihm oder ihr am meisten zusagt.

b. Empfehlungen und Tipps für Materialien und Literatur für die Vorbereitung auf die Klausuren im zweiten Staatsexamen

 

Um sich gezielt auf die Klausuren vorbereiten zu können, empfiehlt es sich, wenn man bereits gewisse Grundkenntnisse hat, mithilfe von Skripten zu lernen. Für die Zivilgerichtsklausur ist das Skript von Kaiser "Die Zivilgerichtsklausur im Assessorexamen I" schon fast ein "Muss". Das Skript enthält eine Reihe von Formulierungsvorschlägen für die unterschiedlichen Klausurprobleme und hilft einem so, nicht nur das Wissen abstrakt zu lernen, sondern auch auf eine solche Weise, dass man es in der Klausur auch ansprechend "verpacken" kann. ​

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Ergänzend hierzu  gibt es das Kaiserskript "Die Zivilgerichtsklausur im Assessorexamen II: Wiederholung und Vertiefung". Dieses Skript dient -  wie der Name schon sagt - der Wiederholung und Vertiefung der Klausurprobleme. Darin findet man Aufbauschemata für verschiedenste Klausursituationen, Aufgaben mit Lösung zum Trainieren der Tenorierungen und Detailübersichten zu typischen Klausurproblemen. Es vermittelt alles Wichtige auf einen Blick und eignet sich sehr gut zum schnellen Wiederholen, was insbesondere dann hilfreich ist, wenn die Zeit vor den Klausuren eng bemessen ist.

Um sich einen Überblick über den Ablauf eines Zivilverfahrens zu machen, ist das Skript "Zivilakte: Von der Klageschrift bis zum Urteil" bestens geeignet. Darin wird anhand eines Musterfalles der gesamte Prozess einmal "durchgespielt". Besonders schön ist, dass man hier auch einige Vorlagen und Formulierungshilfen erhält, die man in der Klausur sowie in der Praxis verwenden kann. Daneben enthält das Skript ein kleines Repetitorium, in dem die wichtigsten Themenkomplexe anhand von Fragen aufgearbeitet werden. Die korrekten Lösungen sind dort ebenfalls abgedruckt, sodass sich diese Fragenübersicht bestens zum Lernen mit der Lerngruppe eignet.

Da der Tenor das "Aushängeschild" einer jeden zivilgerichtlichen Klausur ist, sollte man hier "sattelfest" sein und sich keine Fehler erlauben. Dieses kleine Buch von  Markus van den Hövel bietet eine tolle Übungsmöglichkeit und erläutert anhand von kleinen Beispielsfällen eine Vielzahl von möglichen Fällen, die einem in der Klausur und auch in der Praxis begegnen können. Die Erklärungen sind immer verständlich und nachvollziehbar dargestellt. Das Buch eignet sich auch gerade gut, wenn man sich in einer Lerngruppe gegenseitig abfragen möchte. Ferner kann man so kurz vor den Klausuren nochmal die wichtigsten Konstellationen zu den Tenorierungen durchgehen.

b. Empfehlungen und Tipps für Materialien und Literatur im Zwangsvollstreckungsrecht

 

Das Zwangsvollstreckungsrecht ist bei vielen Referendarinnen und Referendaren nicht gerade beliebt, jedoch unumgänglich im Rahmen der Vorbereitung auf das zweite Staatsexamen. Oft wurde es im Studium vernachlässigt oder nur in den absoluten Grundzügen für das erste Examen gelernt. Glücklicherweise gibt es einige Skripte, die den klausurrelevanten Stoff komprimiert zusammenfassen. Eine Empfehlung ist auch hier wieder das Skript von Kaiser. Allerdings ist jeder und jedem, die oder der noch wenige Vorkenntnisse im Zwangsvollstreckungsrecht hat, zunächst das Skript von Lippross/Bittmann beziehungsweise das Skript von Lackmann/Racz zu empfehlen. Die beiden letztgenannten Skripten erklären das Verfahren der Zwangsvollstreckung etwas grundlegender und eigenen sich für Einsteiger m.E. besser. In Ergänzung sollte man dann später bei Bedarf das Kaiser-Skript heranziehen, in dem man viele Einzelprobleme kennen lernt und darauf aufmerksam gemacht wird, was der "Clou" in bestimmten Sachverhaltsgestaltungen ist.

3. Materialien und Empfehlungen für die Station bei der Staatsanwaltschaft

Für die meisten Referendarinnen und Referendare ist die Station bei der Staatsanwaltschaft die zweite Station, die nach der Zivilstation absolviert wird. Die Aufgabe der Referendarinnen und Referendare in der Station bei der Staatsanwaltschaft besteht darin, Akten zu bearbeiten und selbstständig die Sitzungsdienste der Staatsanwaltschaft wahrzunehmen. Daneben ist die Vorbereitung auf das schriftliche zweite Staatsexamen zu absolvieren. Im strafrechtlichen oder staatsanwaltlichen Teil des zweiten Staatsexamens können unterschiedliche Anforderungen auf die Referendarinnen und Referendare zukommen. Es ist daher wichtig, sich auf das staatsanwaltschaftliche Ermittlungsverfahren, Strafurteile erster Instanz (sofern das im eigenen Bundesland zum Prüfungsstoff gehört) sowie eine Revisionsklausur vorzubereiten.

a. Empfehlungen und Tipps für Materialien und Literatur für die Stationsarbeit

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Für die Stationsarbeit gibt es eine Reihe von Skripten, die â€‹die Ausbildung der Referendar/innen bei den Einzelausbilder/innen übersichtlich darstellen und insbesondere erläutern, wie Verfügungen und Anklageschriften verfasst werden. Das Skript "Die Referendarstation bei der Staatsanwaltschaft" bietet nicht nur einen umfangreichen Überblick über die Arbeit bei der Staatsanwaltschaft, sondern erläutert auch an vielen und sehr anschaulichen Beispielen, wie Verfügungen geschrieben werden und wie die Anklageschriften verfasst werden. Daneben enthält das Skript Tipps und Hinweise für den Sitzungsdienst und stellt die typischen Situationen dar ("Was passiert, wenn der Angeklagte nicht kommt?"), in die die Referendar/innen geraten können.

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Der ASSEX-Band gibt einen Überblick über die Ermittlungstätigkeit des Staatsanwalts und über typische staatsanwaltliche Verfügungen. Er erläutert systematisch Form und Inhalt von Anklageschrift und Einstellungsverfügung sowie die Aufgabe des Staatsanwalts bzw. der Staatsanwältin in der Hauptverhandlung. Auch hierin sind eine Reihe von Beispielen enthalten. Insgesamt ist dieses Skript sehr umfangreich. Es werden auch die regionalen Unterschiede im bei dem Verfassen der Anklageschrift dargestellt. 

b. Empfehlungen und Tipps für Materialien und Literatur für den Sitzungsdienst

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Vor dem Sitzungsdienst ist die Panik bei vielen Referendarinnen und Referendaren - gerade beim ersten Mal - ziemlich groß. Kein Wunder - man wird mehr oder weniger ins kalte Wasser geschmissen. Doch mit einer angemessenen Vorbereitung wird jede und jeder diese Aufgabe meistern und sich - hoffentlich - in dieser Rolle zumindest etwas wohl fühlen! Für die Vorbereitung auf die Sitzungsvertretung gibt es ebenfalls unterschiedliche Skripte bzw. Bücher, die komprimiert alles zusammenfassen, was der oder die Referendar/in in der Hauptverhandlung benötigt. Mein persönlicher Tipp und eine große Empfehlung ist das Buch "Sitzungsdienst des Staatsanwalts: Vorbereitung, Verhandlung, Plädoyer". In diesem kleinen Büchlein ist alles enthalten, was man wissen muss. Es passt aufgrund der Größe in jede Tasche und wenn man in der Verhandlung noch einmal schnell etwas nachlesen möchte, so kann man "unauffällig" in dieses Buch schauen. Tolle Hinweise für das Plädoyer bietet allerdings auch das Skript "Staatsanwaltlicher Sitzungsdienst und Plädoyer: Ein Leitfaden für Referendare". Auch das Skript "Der staatsanwaltliche Sitzungsdienst: Vorbereitung und Mitwirkung bei der Hauptverhandlung" von Alpmann Schmidt eignet sich m.E. aber ebenfalls gut für die Vorbereitung auf den Sitzungsdienst.

c. Empfehlungen und Tipps für Materialien und Literatur für die Vorbereitung auf das zweite Examen

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Ein Lehrbuch, das die Inhalt, die für das Assessorexamen benötigt werden, ist wohl nicht zwingend erforderlich. Es mag sich anbieten, das ein oder andere nachzulesen. Sinnvoller erscheint es mir aber, dass man sich gezielt auf die jeweiligen Klausurtypen vorbereitet. Im Hinblick auf die strafrechtliche Revisionsklausur kann ich das Skript von Russack

wärmstens empfehlen.  Für dieses Buch werden die revisionsrechtlichen Themen Original-Examensklausuren zur strafprozessualen Revision ausgewertet. Neben den prüfungsrelevanten verfahrensrechtlichen Fragen sind darin auch die revisionsrechtlich bedeutsamen sachlich-rechtlichen Zusammenhänge umfassend dargestellt. Schön und sehr hilfreich finde ich, dass neben den allgemeinen Ausführungen immer kurz zusammengefasste Beispielsfälle aus den Originalklausuren zur Illustration wiedergegeben werden. Außerdem wird man darin geschult, sicher mit den Kommentaren von Meyer-Goßner/Schmitt und Fischer umzugehen, was leider im Rahmen der begleitenden Arbeitsgemeinschaft häufig zu kurz kommt. Besonders hilfreich finde ich außerdem die Übersicht über die typischen Klausurfehler und die Möglichkeiten ihrer Vermeidung. Ergänzend zu dem Skript von Russack kann ich auch das Skript "Strafprozessuale Revision" von Kunnes empfehlen. Hiermit sollte man dann den größten Teil der Probleme abgedeckt haben.  

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Falls man in dem 2. Examen neben der Klausur aus der Sicht der Staatsanwaltschaft gegebenenfalls auch ein Strafurteil schreiben muss, so bietet sich das Skript von Alpmann Schmidt zum Lernen an. Hier sind die wichtigsten Inhalte zur Revisionsklausur sowie zum Strafurteil komprimiert und sehr übersichtlich zusammengefasst.

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4. Materialien und Empfehlungen für die Verwaltungsstation

Eine weitere Station - in der Regel die dritte - ist die Verwaltungsstation. Im Rahmen der Verwaltungsstation haben die Referendarinnen und Referendare häufig zum ersten Mal die Möglichkeit, ihre eigenen Wünsche bei der Stationswahl mit einfließen zu lassen. Durch die Verwaltungsstation sollen die Referendarinnen und Referendare die Arbeitsweise einer Verwaltungsbehörde kennenlernen. Die Auswahl der Behörden, die in Frage kommen, ist groß. Auch wer die Verwaltungsstation im Ausland ableisten will, kann z.B. bei einer deutschen Auslandsvertretung (Botschaft, Konsulat, Ständige Vertretung) arbeiten. Möglich ist auch ein verwaltungswissenschaftliches Ergänzungsstudium an der Deutschen Universität für Verwaltungswissenschaften in Speyer. Auch kann man die Station (zumindest teilweise) bei einem Verwaltungsgericht absolvieren. Neben der Stationsarbeit gibt es auch hier eine begleitende Arbeitsgemeinschaft. Hier lernt man den Stoff Verwaltungs(prozess)rechts, den man für das zweite Staatsexamen verinnerlicht haben muss. Außerdem schreibt man Klausuren und übt das Halten von Aktenvorträgen.

Empfehlungen und Tipps für Materialien und Literatur für die Vorbereitung auf das zweite Examen im öffentlichen Recht

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Auch in der Verwaltungsstation bekommt man es wieder mit unterschiedlichen Klausurtypen zu tun. Um sich optimal vorzubereiten, empfiehlt es sich, mit Skripten und Büchern für das öffentliches-rechtliche Prozessrecht, die öffentlich-rechtliche Gerichtsklausur, die öffentlich-rechtliche Anwaltsklausur und die Behördenklausur zu lernen, um alles abzudecken. Empfehlenswert ist auch insoweit wieder ein Kaiser-Skript, nämlich das Skript "Die öffentlich-rechtliche Klausur im Assessorexamen". Dieses Buch behandelt alle o.g. Klausurtypen, ist zum Teil aber auch recht ausführlich. Schön ist, dass es - wie auch bei den anderen Kaiser-Skripten - viele Tipps und Tricks für die Klausurtaktik gibt. Für Referendarinnen und Referendare gibt es eine eigene Ausgabe für Niedersachen. Einen kompakten Überblick über alle Probleme und Fragestellungen, die man im öffentlichen Recht für das zweite Examen braucht, bietet auch das Ausbildungsbuch "Öffentliches Recht im Assessorexamen". Das Buch arbeitet mit vielen Beispielen und bietet Formulierungshilfen an, was für die Umsetzung in Klausuren von großem Vorteil ist.

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5. Materialien und Empfehlungen für die Anwaltsstation 

Die letzte Station vor den (und während der) Klausuren des 2. Staatsexamens ist die Anwaltsstation. Es handelt sich hierbei um die längste Station des Referendariats. In Schleswig-Holstein dauert sie beispielsweise 9 Monate. Die Kanzlei, in der man die Anwaltsstation absolvieren möchte, kann man frei wählen. Es ist daher zu überlegen, ob man die Anwaltspraxis in einer kleinen Boutique, einer mittelständischen oder in einer Großkanzlei kennenlernen möchte. Auch in der Wahl des Rechtsgebietes beziehungsweise der Rechtsgebiete ist man frei. Für die Arbeit in der Station kann ich aufgrund der Bandbreite der unterschiedlichen Ausgestaltungen der Station keine Empfehlungen für Lehrmaterialien aussprechen. 

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Im Examen gibt es neben den "klassischen" Urteilsklausuren im Zivil- und Zwangsvollstreckungsrecht auch die sog. Anwaltsklausuren. Die Anwaltsklausuren werden aus der Sicht eines Anwalts oder einer Anwältin geschrieben. In aller Regel gibt es zwei Grundkonstellationen: Entweder möchte der Mandant einen Anspruch oder ein Recht durchsetzen oder aber er möchte sich gegen einen gegen ihn gerichtlich geltend gemachten Anspruch verteidigen. Anzufertigen sind in der Regel ein Gutachten zur Prüfung der Erfolgsaussichten und häufig auch ein praktischer Teil, also zum Beispiel eine Klageschrift. Zunehmend werden auch sog. Kautelarklausur gestellt. Bei der Kautelarklausur handelt es sich um eine Anwaltsklausur bzw. Notarklausur mit rechtsgestaltenden Elementen. Es kann also in der Klausur beispielsweise die Aufgabe gestellt werden, dass entsprechend den Wünschen des Mandanten ein Testament oder ein Rahmenvertrag für sein Unternehmen entworfen werden soll. Zum Teil werden auch "klassische" Anwaltsklausuren mit kautelarrechtlichen Klausuren kombiniert. 

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Für die Anwaltsklausuren und die Kautelarklausuren kann ich das Skript von Kaiser sowie das Skript von Alpmann Schmidt empfehlen. Beide Skripte enthalten jeweils einen Teil zur "klassischen" Anwaltsklausur und einen Teil zur Kautelarklausur. Wer sich gezielt auf die Kautelarklausur vorbereiten möchte, findet in dem Skript von Sikora/Kell eine Reihe von Übungsfällen, die regelmäßig vorkommende Klausurkonstellationen abbilden. 

6. Materialien und Empfehlungen für die mündliche Prüfung

Die mündliche Prüfung im zweiten Examen ähnelt der mündlichen Prüfung im ersten Examen. Ein großer Unterschied ist allerdings, dass in vielen Bundesländern, anders als im ersten Examen, neben dem "klassischen" Prüfungsgespräch in den drei Rechtsgebieten, ein Aktenvortrag gehalten werden muss. Der Aktenvortrag ist immer der erste Teil der mündlichen Prüfung. Erst anschließend folgt das Prüfungsgespräch. Der Aktenvortrag ist dementsprechend gewissermaßen die "Visitenkarte", die man den Prüfer/innen aushändigt, die zu diesem Zeitpunkt in der Regel maximal den Namen des Prüflings kennen. Der Vortrag prägt oftmals - ob bewusst oder unbewusst - das Bild der Prüfer/innen von den Kandidat/innen erheblich und beeinflusst somit mittelbar auch die Bewertungen des anschließenden Prüfungsgesprächs. Daher ist es wichtig, dass man sich nicht nur auf das Prüfungsgespräch vorbereitet, sondern auch das Halten von Aktenvorträgen trainiert. 

Ein wahrer "Klassiker" unter den Büchern zur Vorbereitung auf die mündliche Prüfung ist das Buch von Kaiser/Bannach. Darin enthalten sind ein großer Fragenkatalog, der sich sehr gut für das Abfragen in der Lerngruppe eignet. Die Antworten auf die Fragen sind kurz und gut verständlich und bilden das ab, was zum Standardwissen für die mündliche Prüfung zählen sollte. Dies gilt auch für das Buch von Pötters/Werkmeister. In der aktuellen Auflage finden sich auch eine Reihe von Fragen zum Thema Corona, die sicherlich großes Potential haben, tatsächlich abgeprüft zu werden. Zu empfehlen ist auch das Buch von Berkemeyer. Für dieses Buch wurden eine Vielzahl von Protokollen zu mündlichen Prüfungen ausgewertet und dasjenige heraus destilliert, was zum "Lieblingsstoff" von Prüfer/innen in der mündlichen Prüfung zu gehören scheint.

Wer sich speziell(er) auf ein Rechtsgebiet vorbereiten möchte, sollte einen Blick in die Bücher von dem C.F. Müller Verlag werfen. Im Strafrecht, im Zivilrecht und im öffentlichen Recht findet man hier jeweils 12 beziehungsweise 15 Prüfungsgespräche, die im Frage-Antwort-Stil über den typischen Verlauf einer mündlichen Prüfung informieren. Der Gesprächseinstieg wird von Fall zu Fall neu gewählt, so dass die Prüfung aus Sicht eines Anwalts, Staatsanwalts oder Richters geübt werden kann und die Gelegenheit gegeben wird, die Verknüpfung von materiellem und Prozessrecht zu trainieren. Wer sich speziell auf das zivilrechtliche Prüfungsgespräch vorbereiten möchte, sollte einen Blick in das komprimierte Buch von Jura kompakt werfen. 

Eine weitere Empfehlung kann ich aussprechen für das Buch "Die mündliche Prüfung zur Zweiten Juristischen Staatsprüfung: Kommunikation, Rhetorik und Prüfungsgespräch". Auch hierin findet man einzelne Prüfungsgespräche im Zivilrecht und Strafrecht. Was ich sehr positiv fand, ist, dass regelmäßig Anmerkungen der Autoren zu den jeweiligen Antworten der Prüflinge angebracht werden. Es wird beispielsweise angeführt, was der Prüfling besser machen könnte bzw. was die Prüfer hören möchten. Außerdem gibt es sehr viele allgemeine Tipps zur mündlichen Prüfung und zum Aktenvortrag.

7. Materialien und Empfehlungen für das Wiederholen des materiellen Rechts

Für die meisten Referendar/innen kommt die Wiederholung des materiellen Rechts während der Ausbildung im Referendariat deutlich zu kurz. Zwar wird man in der Einzelausbildung natürlich auch mit dem materiellen Recht konfrontiert, häufig sind dies aber sehr spezielle Fragestellungen, die nicht unbedingt den examensrelevanten Stoff des materiellen Rechts abdecken. Um dennoch in der verbleibenden Zeit die Grundlagen möglichst kompakt wiederholen und auffrischen zu können, führt m.E. kein Weg an den Skripten von Kaiser zum materiellen Recht in den Rechtsgebieten Zivilrecht, Strafrecht und Öffentliches Recht vorbei. Ich würde diese Skripte bereits jedem Studierenden in der Examensvorbereitung für das erste Examen empfehlen, da die Skripte - wie m.E. keine anderen - die typischen Klausurkomplexe so kurz und knapp wie möglich, aber so verständlich und ausführlich wie nötig darstellen. Es werden immer wieder die Verknüpfungen zu anderen (Teil-)Rechtsgebieten hergestellt, was das Gesamtverständnis schult. Außerdem wird immer wieder auf die Fundstellen im Kommentar hingewiesen und auch mitgeteilt, wenn die zum Examen zugelassenen Kommentare eine andere Ansicht vertreten oder bestimmte Themen nicht behandeln. 

Ich wünsche allen Referendarinnen und Referendaren eine erfahrungs- und lehrreiche Zeit und natürlich viel Glück und Erfolg für das 2. Staatsexamen!

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